Vom Nutzen der Föhre
Föhrenstämme wurden bis ins 19. Jh. als sogenannte Teuchel für den Bau von Wasserleitungen verwendet. Dazu wurden die Stämme mit einem rund fünf Meter langen längs durchbohrt und beim Verlegen mit schmiedeeisernen Ringen verbunden. Im «Deuchelacker» bei Bubendorf wurde um 1800 ein fast reiner Föhrenbestand gepflanzt, um genügend geeignete Stämme für die Herstellung von Teucheln zur Verfügung zu haben. Die damalige Reihenbepflanzung ist heute noch erkennbar. Heute wird das weiche, biegsame Holz im Wasser- und Brückenbau, beim Schiffsbau und für Tür- und Fensterrahmen verwendet. Es ist gut bearbeitbar und eignet sich für verschiedene Schreinerarbeiten. Zudem liefert die Föhre gutes Brennholz. Die Waldföhre wird vorwiegend auf waldbaulich schlechten Böden zur Aufforstung genutzt. Dabei entstehen teilweise reine Föhrenforste in plantageartigen Monokulturen, die den Bedarf an Bau- und Industrieholz decken. Daneben ist und war die Föhre immer auch ein beliebter Zierbaum in Hausgärten und Landschaftsparks.
Foren und Chienholz
Viele Mundartbezeichnungen der Föhre spiegeln sich in Flurnamen wieder. Im Birs- und Leimental wird sie als Fiechte bezeichnet, im mittleren Baselbiet als Chien. Darauf lässt sich der Begriff Chienbäse zurückführen, bei dem eine besenartige Holzfackel aus Föhrenscheiten zur Winteraustreibung durch Liestal getragen wird. Im Oberbaselbiet sind die Begriffe Fore und Före zu finden (vergleiche Karte «Mundartbezeichnungen der Föhre in Flurnamen»).
Die nahen Verwandten
Neben der Waldföhre, die auch als Gemeine Kiefer bezeichnet wird, kommen weitere Föhrenarten in der Region vor. Die Schwarzföhre (Pinus nigra) mit ihrer dunkelgrauen Rinde und doppelt so langen Nadeln stammt aus Südeuropa und ist im Gebiet häufig als Zierbaum in Parks und Industriearealen zu finden. Die Weymouthskiefer oder Strobe (Pinus strobus) aus Nordamerika wurden vereinzelt als Forst- oder Zierbaum gepflanzt. Ihre dünnen Nadeln sind jeweils zu fünft in einem Büschel vereint, und ihr Holz ist vielfältig nutzbar. Die einheimische Bergföhre (Pinus mugo) kommt im Gebiet nur als Gartenpflanze vor, verfügt aber unmittelbar westlich in den Hochlagen des Solothurner Juras und in den Klusen der Birs, beispielsweise bei Moutier, über natürliche Vorkommen.
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